Ein Lebens-Reise-Bericht

Leuchttürme, sichere Häfen, neue Routen

Vater Gustav Schmahl

Seine eigene Lebens-Reise startet er 1969 in Potsdam. Daniel Schmahl ging bei einer Musikerfamilie an Bord, als er das Licht der Welt erblickte.

Der große Käpt’n – Vater Gustav Schmahl – ist selbst als einer der bedeutendsten deutschen Sologeiger der Nachkriegszeit unterwegs. War unter anderem Schüler des großen russischen Violinenvirtuosen David Oistrach.

Klein-Daniel

Also bettelt, fordert Klein-Daniel: „Ich möchte auch Geige spielen!“ Da ist er gerade mal vier. Zwecks Wunscherfüllung pendelt das musikversessene Kind dann zeitweise von Potsdam nach Leipzig zum Geigenunterricht. Damit nicht genug: Daniel Schmahl heuerte zusätzlich beim Gesangsunterricht an, probiert sich auf Fagott und Klavier.

Als Studiosi an der Spree hatte er sich zwar für die weit übers Land und Meer schallende Trompete entschieden. Läuft aber prompt in die verkehrte Richtung los.

Ein erster größerer Richtungswechsel in die „richtige“ Richtung war dann der Wechsel an die Hochschule nach Weimar. Dort wechselte er die Methodik des Spiels, wie man auch ausgetretene Wanderschuhe wechseln würde. Den Klang-Reise-Pass erwarb er 1998 mit dem Examen an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“.

Der musikalische Globetrotter Daniel vervollkommnete sein musikalisches Handwerk in Meisterkursen wie bei Malte Burba, Ludwig Güttler oder im Ensemble „German Brass“. „Malte Burba war mein musikalischer Lebensretter.“ Dieser professionelle Guide steht ihm bis heute zur Seite, nordet ihn immer wieder richtig ein.

Prof. Malte Burba hat ein Körperfunktionstraining entwickelt, das speziell auf die Bedürfnisse von Blechbläsern abgestimmt ist. Zu den Schülern, die sich bei ihm Wegweisungen abholten, gehören Joo Kraus, Axel Dörner, Chris Walden und Till Brönner.

Kein Organist der Welt spielt ohne Orgelmotor, kein Autolenker käme auf die Idee, ohne pferdestarkes Triebwerk loszufahren. Und beim Trompeter muss der Körper perfekt funktionieren. Das eben habe Burba „repariert“.

Mit einer durchaus musik-reise-tauglichen Mannschaft aus den Reihen der Neubrandenburger Philharmonie, gab Daniel Schmahl sein Solo-Debüt mit dem „Konzert für Corno da caccia und Orchester von J.J. Quantz“ bei einem Kirchenkonzert in St. Johannis zu Neubrandenburg. Zum Einsatz kommt hier ein weiteres Instrument – das Corno da Caccia.

Seither steuert er erfolgreich als selbstständiger Solokünstler, strebt zu neuen Horizonten, um in Erfahrung zu bringen, was es dahinter zu entdecken gibt.

Seine Reise in Sachen Musik führte den Trompeter in die Berliner Philharmonie, die Philharmonie St. Petersburg, ins Konzerthaus Berlin, zu den „Würzburger Bachtagen“, zum „Jazz in June“ nach Hannover sowie an Bachs heilige Halle, die Thomaskirche zu Leipzig.

2014 erfüllte sich dann einer seiner Kindheitsträume: Ein Open Air-Konzert auf dem Leipziger Marktplatz auf Einladung des Leipziger Bachfestivals!

Daniel Schmahl ist immer unterwegs zwischen Alter Musik, früher Moderne und dem Jazz, der nach ungewöhnlichen Interpretationsmöglichkeiten sucht und musikalisch neue Pfade und Wegen beschreitet.

Neben seiner regen musikalischen Reisetätigkeit, engagiert Daniel Schmahl sich vor allem in seinem derzeitigen Basislager Neubrandenburg im musikpädagogischen Bereich und ist als stellvertretender Schulleiter sowie als Dozent für Trompete und künstlerischer Leiter des Jugend-Blasorchesters an der Kreismusikschule “Kon.centus“ tätig.

Überdies profiliert er sich auch noch als Gastgeber für andere mitreisende Musiker im Jazz-Train durch Deutschland, wenn diese in Neubrandenburg beim „Internationalen Jazz-Frühling“ Station machen. Daniel Schmahl ist stellvertretender Vorsitzender des veranstaltenden Vereins JazzConnection.

Die Reise geht weiter. Vielleicht trifft man sich ja – zwischen zwei Zügen, auf einer Raststätte, in einem Hafen, am Check in? Nein! Besser noch in einem Club, beim Open Air, in einer Kirche oder einem Konzerthaus, dort wo er sich wirklich zu Hause fühlt.